Türkei gegen Korea und Spanien gegen die Niederlande -
so lauten die Halbfinalpaarungen bei der Team-Weltmeisterschaft
in Viersen. Die Spanier hatten die Siegesserie von Titelverteidiger
Schweden im Viertelfinale in einem dramatischen Match beendet.
Sowohl Daniel Sanchez gegen Torbjörn Blomdahl als auch Ruben
Legazpi gegen Michael Nilsson setzten sich jeweils mit 3:2 Sätzen
durch. Blomdahl hatte gegen Sanchez einen 0:2-Satzrückstand
wettgemacht und hatte im Entscheidungssatz sogar Matchball, der
Schweden ins Halbfinale gebracht hätte. Doch Sanchez nutzte
seine Chance und gewann den fünften Satz mit 15:14. Legazpi
hatte sich nach einem Rückstand von 1:2 Sätzen wieder
zurückgekämpft und machte im fünften Satz mit 15:9
alles klar. Danach erlebte die Festhalle tanzende Spanier.
Die Niederländer beendeten die Hoffnungen von Gastgeber Deutschland.
Matchwinner für die Niederländer war Raymond Burgman,
der Christian Rudolph mit 3:0 Sätzen schlug. In einem hochklassigen
Match stand es zu diesem Zeitpunkt 2:2 zwischen Dick Jaspers und
Martin Horn, doch die Niederländer waren nicht mehr einzuholen.
Im Viertelfinale zwischen der Türkei und Belgien musste gar
der Rechenschieber bemüht werden. Mit 1:1 Matches und 4:4
Sätzen war alles offen. Erst beim Schnitt hatten die Türken
mit 1,542 gegenüber 1,400 die Nase vorne. Roland Forthomme
hatte gegen Adnan Yüksel mit 3:1 Sätzen gewonnen, doch
das 3:1 von Murat Naci Coklu über Jozef Philipoom reichte
gerade aus. Korea dagegen beherrschte Frankreich in der Runde
der letzten acht klar. Als Choi Sung-Won den Matchball zum 3:0
über Jean-Christophe Roux machte führte auch bereits
Kim Kyung-Roul mit 2:0 gegen Jérémy Bury, so dass
die Asiaten nicht mehr zu schlagen waren.
Deutschland und Belgien komplettieren das Viertelfinale bei
der Team-Weltmeisterschaft im Dreiband. Die Gastgeber allerdings
haben mit den Niederlanden einen schweren Gegner für die
Runde der letzten acht erwischt, während die belgischen Fans
jubelten, als ihrem Team die Türkei zugelost wurde.
In den ersten beiden Begegnung des Viertelfinales trifft Titelvberteidiger
Schweden auf Spanien und Korea auf Frankreich.
Deutschland hat nach dem 2:0 über Ecuador die Vorrunde
ohne Satzverlust überstanden. Eine sehr starke Leistung zeigte
wieder einmal Martin Horn. Vier und zehn Aufnahmen waren für
ihn genug, um Luis Aveiga mit 15:3 und 15:7 klar zu distanzieren.
Christian Rudolph musste gegen Juan Carlos del Salto in beiden
Sätzen erst wieder einen Rückstand nachlaufen, ehe auch
er sich mit 15:12 und 15:12 durchsetzte.
Belgien beschloss die Gruppenphase gegen Portugal ebenfalls mit
einem 2:0. Das belgische Viertelfinalticket war sicher, als Jef
Philipoom Rui Manuel Costa mit 15:14 und 15:10 geschlagen hatte.
Der Belgische Meister Roland Forthomme vergab im zweiten Satz
gegen Paulo Andrade zwar zwei Matchbälle, machte im dritten
aber mit 15:4 alles klar.
Titelverteidiger Schweden und die Niederlande haben ebenfalls
unangefochten das Viertelfinale der WM erreicht. Mit jeweils 2:0
besiegten sie Kolumbien beziehungsweise Ägypten. Für
den Höhepunkt im ersten Durchgang des dritten WM-Tages sorgte
aber der Kolumbianer Carlos Campiono, der die geforderten 15 Points
vom Anstoß weg in Serie schaffte.
Die Niederländer zeigten eine starke Leistung und ließen
die Ägypter erst gar keine Hoffnung schöpfen. Dich Jaspers
hatte nach nur drei Aufnahmen den ersten Satz gegen Sameh Sidhom
mit 15:5 in der Tasche und gewann auch Durchgang zwei mit 15:12.
Noch schneller war Kollege Raymond Burgman fertig, der Ihab El
Messery mit 15:7 und 15:5 (7 und 5 Aufnahmen) die Grenzen aufzeigte.
Den erhofften glatten Durchmarsch schaffte Titelverteidiger Schweden
gegen Kolumbien nicht. Torbjörn Blomdahl hatte es vorher
geahnt: "Ich habe Michael schon vorher gesagt, er solle aufpassen;
diese Südamerikaner spielen nicht entweder gut oder schlecht
sondern sie spielen gut und schlecht in einer Partie." Blomdahls
Gegner Carlos Campino belegte diese These: Im ersten Satz hatte
er mit 3:15 keine Chance, doch dann kam die 15er-Serie in der
ersten Aufnahme von Satz 2; Blomdahl, der in diesem Durchgang
nicht ein einziges Mal am Tisch war: "Das war wirklich wunderschön."
Den dritten Satz dominierte der schwedische Champion dann aber
wie gewohnt und machte mit 15:2 in fünf Aufnahmen vorzeitig
den Viertelfinaleinzug des Titelverteidigers perfekt. Auch Michael
Nilsson musste gegen Andres Felipe Naranjo einen Satz abgeben.
Zwar war Nilsson mit 15:4 in vier Aufnahmen in Führung gegangen,
aber Naranjo erzwang mit 15:2 (7 Aufnahmen) den Entscheidungssatz.
In dem zeigte Nilsson dann aber wieder seine Qualitäten in
den wichtigen Momenten und hielt die Weste der Schweden sauber.